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European Week of Sport

„Erfahrungen teilen und durch den Austausch von Good Practices voneinander lernen."


Ein Gastbeitrag von Tjark Herzog, Universität Tübingen


Europäerinnen und Europäer bewegen sich zu wenig. Dies wurde bereits 2013 in einem Eurobarometer-Bericht der Europäischen Kommission festgestellt.


© Foto: Adobe Stock – Grecaud Paul


Um der Bewegungsarmut entgegenzuwirken, wurde 2014 von der Europäischen Kommission eine Initiative ins Leben gerufen, die eine Steigerung der sportlichen Aktivität zur Folge haben sollte. Die Rede ist von der European Week of Sport, die seit 2015 jährlich vom 23. bis 30. September ausgerichtet wird. Neben der Förderung der sportlichen Aktivität soll sie auch die Bedeutung des Sports in Politik und Wirtschaft steigern sowie zur Förderung von Bewegung im öffentlichen Raum beitragen. Unter dem Hashtag #BeActive wird die Kampagne weiterverbreitet und bezieht immer mehr Menschen ein. Als die Europäische Woche des Sports 2020 zum sechsten Mal stattfand, konnte sie bereits mehr als 15 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnen.


Die Ausrichtung der European Week of Sport erfolgt in den Ländern über nationale Koordinatoren, die sich um die Verbreitung und das Management kümmern. In Deutschland übernimmt dies der Deutsche Turner-Bund (DTB) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Ihr Anliegen ist es, eine möglichst große Bandbreite an Sportveranstaltungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im eigenen Land anbieten zu können. Diese werden durch Vereine und Fitnessstudios ausgerichtet. Städte erlauben auf Plätzen des öffentlichen Raums das Aufstellen von Ständen, an denen sich Passanten bewegen können. Auch in Schulen werden Kinder dazu ermutigt, sich durch kleine Events für den Sport zu begeistern und neue Bewegungsmuster kennenzulernen und auszuprobieren. Floor Van Houdt, Referatsleiterin für Sport der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission, erklärt, warum die Kampagne von nationalen, regionalen und lokalen Organisatoren durchgeführt wird:

© Foto: Floor Van Houdt

„Ein Vorteil, Teil der #BeActive-Familie zu sein, ist die Sichtbarkeit. Die Initiative hat nicht nur eine europäische Dimension, sondern, da wir auch Länder und Regionen aus dem Westbalkan einbeziehen, eine noch breitere Wirkung. Die Mitglieder unseres Netzwerks werden zu unseren Veranstaltungen und Treffen eingeladen, bei denen sie Erfahrungen teilen und durch den Austausch von gelungenen Beispielen voneinander lernen können.“





Die Corona-Pandemie hatte 2020 auch für die European Week of Sport weitreichende Auswirkungen. Die meisten nationalen Koordinierungsstellen passten ihre Planungen der veränderten Situation an und zum ersten Mal war ein exponentieller Anstieg von virtuellen Veranstaltungen zu verzeichnen. So bot die Pandemie die Möglichkeit, über neue und innovative Ideen nachzudenken. Floor Van Houdt gibt hierzu Beispiele: „Es fand die #BeActive Night am 25. September 2020 zeitgleich in ganz Europa statt – mit einer Übungsstunde live auf unserem Instagram-Account. Ein weiteres innovatives Beispiel war die zusätzliche Mini-Kampagne

#BeActiveatHome, die wir während des Lockdowns gestartet haben.“ Das virtuelle Angebot steht nun dauerhaft zur Verfügung und kann auch zukünftig Menschen zur sportlichen Aktivität motivieren.


Trotz der Covid-bedingten Umstände wurden 2020 mehr als 32.000 Veranstaltungen sowohl in Präsenz als auch virtuell durchgeführt. Organisationen, die an der Kampagne teilnahmen, profitierten dabei nicht nur von einer hohen öffentlichen Aufmerksamkeit, sondern konnten auch ihre Teilnehmerzahlen gewaltig steigern. Ein weiterer Anreiz, sich mit Veranstaltungen in der European Week of Sport zu engagieren, sind die #BeActiveAwards. Sie unterstützen Projekte und Einzelpersonen, die sich für die Förderung von Sport und körperlicher Aktivität in ganz Europa einsetzen. Die Auszeichnung, die in drei Kategorien vergeben wird, ist ein zentraler Bestandteil der Kampagne und steht allen Bürgern offen.


Für 2021 hat die Europäische Kommission gemeinsam mit ihren Partnern bereits ein vielfältiges Angebot ausgearbeitet und hofft, die Kampagne weiter in den teilnehmenden Ländern zu etablieren, um somit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der sportlichen Aktivität in Europa zu leisten.

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